Die „Initiative Sekundarstufe I – INISEK I“ ist ein Förderprogramm des Landes Brandenburg und dem Europäischen Sozialfonds. Wir betreiben das Programm INISEK I seit August 2015 an den Ober- und Gesamtschulen sowie Förderschulen der Region.
Welche Ziele hat INISEK I?
Durch INISEK I sollen die Ausbildungsfähigkeit und damit die schulischen Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler verbessert werden. Dabei werden auch Kooperationsbeziehungen zwischen Schulen und außerschulischen Akteuren ausgebaut.
INISEK I-Schulprojekte
Diese Ziele wurden durch Schulprojekte erreicht. Diese Projekte dienten der Berufs- und Studienorientierung und sollten bei der Wahl des richtigen Berufes unterstützen. Die Schulprojekte waren in ihrer Ausgestaltung sehr vielfältig und dabei individuell auf jede Schule zugeschnitten.
So hat die Oberschule Briesen im April 2017 auf der Familienveranstaltung „Ostereierei“ in Briesen ihre Projekte vorgestellt. Gemeinsam mit dem NABU Fürstenwalde wurden hier die Projekte „Streuobstwiese“ und „Eulenschutz“ präsentiert.
Im Mai 2017 organisierte die Schule eine Fahrt ins Ökodorf Brodowin. Der Ausflug stand ganz im Zeichen der Berufsorientierung „Grüner Berufe“. Denn einige Schülerinnen und Schüler hatten geäußert, später in einem solchen Beruf als Tier-, Land-, Forst- oder Pferdewirt zu arbeiten. Auf dem Programm standen eine Hofbesichtigung, ein Kurzvortrag über die „Grünen Berufe“, eine Verkostung von Milchprodukten, Besichtigung der Kälber und Zicken sowie der Besuch des Hofladens. Es gab Fragen über Fragen und Antworten über Antworten.
Ganz anders die Gesamtschule Woltersdorf. Hier waren die Mädchen der 7. Klassen im Zementwerk der CEMEX Zement GmbH in Rüdersdorf auf „mädchenuntypischer Berufsschau“. Im Rahmen des Zukunftstages konnten sich die Mädchen hier unter fachkundiger Anleitung in den Bereichen Holz- und Metallbau probieren, indem sie einen Schlaghammer bauten. Dazu stand eine umfangreiche Werksbesichtigung auf dem Plan, bei dem die Mädchen die Rohstoffverarbeitung genau verfolgen konnten – natürlich ganz professionell mit Arbeitskleidung und Werksausweis. Den krönenden Abschluss gab es mit dem atemberaubenden Ausblick vom Werksturm aus.
In eine ganz andere Richtung ging die Gesamtschule Petershagen. Denn hier werden die Schüler – schon fast traditionsgemäß – dazu ermutigt, sich mit ihren eigenen Ideen selbstständig zu machen und Schülerunternehmen zu gründen. Im März startete die Projekt-Woche „Werde dein eigener Chef“, die den Schülerinnen und Schülern dabei halfen mit ihren persönlichen Fähigkeiten aus ihren Hobbies eine tolle Geschäftsidee zu entwickeln. Die Jugendlichen trainierten ihre Kreativität, lernten überzeugend zu präsentieren und an ihren Zielen zu arbeiten. Im ständigen Mix von eigenen selbstständigen Tätigkeiten und Teamarbeit mit anderen. Zum Abschluss der Projektwoche präsentierte jeder seine bzw. ihre individuelle Geschäftsidee.
Die besten „Chef-Ideen“ in diesem Jahr: Eine Technik, selbstgemalte Bilder für einen langen Zeitraum haltbar machen, eine Salatbar mit typisch amerikanischen und mexikanischen Salaten – inspiriert vom Grenzkonflikt beider Länder – und der rutschfeste Karateschuh „Kafest“. Nicht zu vergessen, dass die Teilnehmer alle erst 13 Jahre alt waren.
Durch die Begeisterung der Schüler und die motivierten Lehrkräfte wird es an der Schule sogar noch kurz vor den Sommerferien eine Folgeprojekt-Woche mit dem Titel „Von der Idee zu Ziel“ geben.
Die Gesamtschule Königs Wusterhausen tastete sich mit der Potentialanalyse an das Thema Berufe heran. Außerhalb der Schule – in der Werkstätten der FAW gGmbH – lernten die Schüler hier im Juni 2017 in zwei Tagen verschiedene Berufsgruppen kennen. Wie machen sich die Schüler beim Beziehen eines Bettes? Wie gut kümmern sie sich um einen Gast in einer fiktiven Restaurant-Situation? Können sie beim „Kassenbuch“ den Zahlen folgen? Haben sie beim Anmischen von Farben richtig zugehört? Wie lief das Beratungsgespräch mit dem Kunden beim Verkauf von Obst und Gemüse? Und wie geschickt haben sie sich beim Aufbau eines Regals angestellt? All das erfolgte natürlich unter fachlicher Anleitung und Beobachtung von Betreuern.
Auch Teamwork stand auf dem Spiel. Beim Bau eines Luftball-Bettes mussten alle mit anpacken, damit die Idee gelang. Zum Abschluss hat jeder noch einen Wunschberuf mit einer schön gestalteten Berufscollage umgesetzt.
Am Ende gab es für jeden – neben seiner persönlichen Einschätzung über die vergangenen Tage – ein ausführliches Feedback-Gespräch, ein Zertifikat für die Dokumentation im Berufswahlpass und natürlich eine große Portion Praxiserfahrung.
Die hier beschriebenen Projekte sind nur eine kleine Auswahl, aus den gesamten Projekten, die wir im Rahmen von INISEK I durchgeführt haben.
Die Möglichkeiten mit INISEK I die persönlichen und sozialen Kompetenzen der einzelnen Schülerinnen und Schüler herauszubilden und zu stärken, scheinen unbegrenzt zu sein.
Es braucht nur etwas Willen und Kreativität, um den Schülern schon heute Freude und Spaß an ihrem späteren Berufsleben mitzugeben. Die ersten kleinen Erfolge, die die Jugendlichen mit den Schulprojekten machten, sind auf jeden Fall ein guter Anfang.
Kathleen Metze
Marketing-Referentin